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Historisches
1230 Die planmäßige Besiedlung des Barnims
nach modernen Gesichtspunkten beginnt.
Es wurde flächendeckend mit großen regel-
mäßigen Anger- und Straßendörfern mit eigenen
Pfarrkirchen aufgesiedelt.(Nach
Bohm 1978 Seite
193-202. Franke/Schich 2005)
1266 Errichtung des Dachstuhls
über dem Chor der Kirche
(1998 dendrochronologisch untersucht).
Zu dieser
Zeit ist Otto IV.(mit dem
Pfeil)aus dem Hause der Askanier Mark-
graf von Brandenburg von 1266 bis
1308/09.
Vorgänger waren Otto III. und sein
Bruder JohannI.
1280 Die Erstnennung von Birkholz.
Um diese Zeit wandelt der Landgraf die
Steuerabgaben in eine regelmäßige gelinde
Steuer um.(Zeit der Bedeverträge)
Birkholz wird in Zusammenhang mit den Steuer-
abgaben genannt.Genaue Informationen zu Birkholz
an der rechten Seite unter Heimat und Welt von
M.Rehberg 11.0ktober 1931.(Rote Markierung)
Ein genaues Bild von den Verhältnissen in
Birkholz bis anno 1761.
Weitere Forschungsergebnisse und Recherchen
folgen.Siehe zum Beispiel zu: von der Groeben
Aus Heimat und Welt(2.Blatt grüne Markierung)
Hans und Heinrich von der Gröben,
die Herren von Birkholz.
1340 Unter den Wittelsbachern ist Ritter
Marquard von Lauterbach(Lutherbeke)anno 1340
(CCCXL)Landvogt der Vogtei Spandau/Beritt
Barnim.
Hier wird
Berkholt(Birkholz) bei den Einkünften
aus der Getreidebede(Abgabe)genannt.
Quelle: Jahrbuch Fuer Die Geschichte Mittel- Und
Ostdeutschlands Von K. g. Saur siehe:
Von Seite:80 bis 89 mit Erklärungen!
1349 "Erstmals wird Berchholtz erwähnt in einer
Schenkungsurkunde des Jahres 1349."
Diese Information wieder stammt aus A. F.
Riedel, Codex diplomaticus Brandenburgensis,
Berlin 1838-69, A XII, S. 238.
Es handelt sich dabei wohl um eine
Zusammenstellung mittelalterlicher Urkunden(in
immerhin 36 Bänden und 5 Bänden Register.)
Die Quelle wird im Buch von Matthias Friske,
"Die mittelalterlichen Dorfkirchen auf dem
Barnim", Berlin 2001, genannt.
Die Information ist nicht mehr haltbar siehe:
Seite
321/322 Diplomatische Geschichte
des Markgrafen Waldemar von Brandenburg ...,
Band 3 Von Karl Friedrich von Klöden).
Es ist Bergfelde(anno 1346 Bercholtz)
Bergfelde = 1412 Berkaw (Berkau), Berkow,
1480 Birkholz, 1598 Berkfeld, 1622 Bergfeldt.
Heimat_und_Welt/HUW_1936
(Mit Wiedersprüchen in den Jahreszahlen.)
1365 Peter von Blankenfelde ist Bürgermeister
von
Berlin. Er und sein Bruder hatten Eigentum in
Birkholz, aus Afterlehen der Gebrüder
von der Gröben. Wohlstand einer berühmten
Patrizierfamilie.
War die Familie schon 1249 im Besitz von
Birkholz?
1370 Mit Hebungen und Gerechtsamen in diesem
Dorf war bis 1370 Copkinus von Grobyn
(Gröben)belehnt gewesen.Im gleichen Jahr
verkaufte Markgraf Otto Einkünfte, Patro-
nat, Ober- und Niedergericht, Bete,
Wagendienst usw. in Berckholze den Städten
Berlin und Cölln (bis 1543).
1375 Im Landbuch Kaiser Karl IV.
wird Birkholtz,Berchholz(Nomina Villarum Barnym
Breckholitz) genannt.
1376 Die Gebrüder Peter und Hans Blankenfeld
traten ihre Rechte an Birkholz dem Rate zu
Berlin und Cölln ab.
1450 Im Schoßregister zur Zeit des Kur-
fürsten Friederich II.(Eisenzahn)wird über
Birkholz folgendes gesagt:(Im Rechten Teil
Heimat und Welt 2.Blatt gelbe Markierung)     
1459 Zugehörig zur Propstei Bernau.
1461 Die Brüder Lukas und Peter Trebbuse(unter-
schiedliche Schreibweise, Trebitz und Trebus)
verkaufen den Städten Berlin und Cöln 10 Stück
Geldes aus dem Dorfe Berkholz und seiner Feld-
mark für 120 Schock Groschen märkischer Land-
währung. 1461 am mandage vor unser leven fruwen
dage annuntiaciones.
Rathhäusl. Arch. VIII. 82. Gebr. bei Küster, IV.
57.Nach Eduard Fedicin Historisch-diplomatische
Beiträge zur Geschichte Berlins.
1526-1529 Das Birkholzer Hufegeld im Sedes Bernau
betrug in den genannten Jahren 24 Groschen und
6 Pfennige ohne Rückstände aus 48 Hufen.Verweis
im nächssten Link Bernau (Seite 356 oder nach
Birkholz auf der Seite suchen)
1527-1529 Birlholz zählt zu dem Steuerpflich-
tigen geistlichen Lehen des Sedes Bernau.
1543 Es wurde geteilt in den Bereich Dorf und Gut
Birkholz.Danach besaß Berlin 2/3 (das Dorf),
Cölln 1/3 (das Gut).Der Berliner Rat veräußerte
seine dortigen Rechte
1548 an den Kurfürsten.
der wiederum an: Die von Röbel (16./17. Jh.)
Ein Spross war der berühmte kurbrandenburgischen
Feldmarschalls Joachim von Röbel (1515 bis 1572)
Die Röbels kamen etwa gleichzeitig mit den
Askaniern in die Mark.
Hinweise aus: Die Wanderung durch die
Mark Brandenburg(Fontane)Spreeland
1598 Die Dorfkirche erhält als
evangelisches
Prinzipalstück eine neue Taufe
1599 Kirchenbuch wird geschrieben.
Ein besonderer Kulturschatz!
1608 Birkholz wird von dem Landreuter
Peter Schulzen in seinem Verzeichnis des
Niederbarnimschen Kreises
(Geh. St. Arch. Reg. 78. 83 S 238 ff.)
als wüste bezeichnet. Kaum hatten sich die Ge-
meinde einigermaßen erholt, so brach 1618 bis
1648 der Große 30 jährige Krieg aus.
1652 Tochterkirche der Schwanebecker Kirche
(wahrscheinlich schon früher).
1669 Gerhard Bernhard Freiherr von Pölnitz
kam der Aufforderung des Großen Kurfürsten
von Brandenburg nach und kaufte von den Röbels
für 15000 Taler die Rittergüter Buch,Karow und
Birkholz (Aus der
Bucher Bote von Bernd Heider)
1681 Eleonoren Freifrau von Pölnitz stiftete
2 Jahre nach dem Tod ihres Mannes die Kanzel für
die Dorfkirche Birkholz und verwaltete 21 Jahre
allein den Besitz, der ihr auf Lebzeiten vom
Ehemann überschrieben worden war.(siehe Bericht
aus dem Bucher Boten von Bernd Heider)
Ihr Vater war Fürst Moritz von Oranien, Graf von
Nassau-Dillenburg (* 13. November 1567 in
Dillenburg, gestorben 23. April 1625 in Den
Haag)
1724 Die beiden Pölnitz Brüder Friedirch Moritz und
Karl Ludwig (Enkel der Patronin von Pölnitz und
Erben des Gutes anno 1700)verkaufen den Besitz
für 45000 Taler an Staatsminister Adam Otto von
Viereck,
1747 der durch Zukauf des Cöllner Anteils,
Gut und Dorf wieder vereinte.
1755-1823 Otto Carl Friedrich von Voß
Er gibt den Umbau des Kirchturms
in Auftrag.    
Das erste Siegel links zeigt den
wahrscheinlichen Fluchtturm in der alten Form.
1759 Die feindlichen Truppen beistehend aus
Russen und Österreichern kamen unseren Gemeinden
immer näher. Durch die verlorene Schlacht Frie-
derichs bei Kunersdorf am 12.August 1759 kamen
die Truppen in unsere Region. Für Birkholz, Ka-
row und Buch brachen schwierige Zeiten an, denn
nach dem Tot des Patronaten wurde ein Arrenda-
tor eingesetzt.Dieser wiederum flüchtete beim
herannahen der feindlichen Truppen.Pfarrer Jo-
hann George Ulrici, der Gemeindeschulze und der
Hüfner Michael Mewes, sowie andere übernahmen
die Führung der geängstigten Gemeinden.
*Siebenjähriger Krieg von 1756 bis 1763
*In unserer Region siehe auch panke-guide.de
*George Friedrich Ulrici (1711-1773),ab 1740
Pfarrer in Buch und Karow
1821 Der Mühlenmeister Karl
Hindenberg
schenkt der Birkholzer Kirche einen
Krohnleuchter aus Kristallglas.
1827 Der auf den Fundamenten des alten
Kirchturms errichtete neue Kirchturm
brannte im gleichen Jahr ab.
1829 Kirchturm neu errichtet und mit Zink
eingedeckt. Der Königliche Bauinspektor
Salomo Sachs hat die Zeichnungen zu dem
neuen Turm entworfen und den Bau geleitet.
Am Projekt war auch Kupfeschmied
Carl Justus Heckmann und
Holzbronzefabrikant Carl August Mencke beteiligt.
1856 Kirchendach mit Schiefer eingedeckt
sowie Kreuz und Turmkugel neu vergoldet.
Vergolder Menke war hier der Meister.
In den Turmschriften(siehe 1972 weiter unten)
wird Wilhelm Huwe als Krüger aufgeführt
(Der Krüger hatte das Brau- und Krugrecht,
war somit Betreiber des Dorfkrugs in Birkholz)
Weiterhin wird August Schulze als Schmiede-
meister in den Schriften aufgezeichnet.
1861 Umbauten und Instandsetzungsarbeiten
(ebenso 1896, 1904,und 1936).
1863 Die Schmiede Präsations Ablösungs Sache
von Birkholz 16ten July.
Originalunterlagen der Schmiedefamilie Schulze
über einen Vergleich mit den Grundbesitzern
1921 Renovierung der Kirche.
1929 Durch Wurmfraß stark beschädigte
Figuren und der Tauftisch mit Taufschale
(für 150 RM)an das Märkische Museum Berlin
verkauft, seither dort eingelagert.    
1939 Auszug aus Kunstdenkmäler der Mark
Brandenburg, Berlin 1939.
1945 Einschußtreffer im Kirchturm.
1964 Brand des Kirchturms durch Blitzschlag.
1972 Protest der Kirchenmitglieder gegen
bevorstehende Sprengung des Kirchturms,
vom Kirchenkonsistorium abgewiesen.
Der Kirchturm wurde am 19.Oktober
gesprengt, angrenzendes Schiffsgewölbe
und andere Teile der Kirche zerstört
oder stark beschädigt.
Es fand keine Auslagerung des Inven-
tars statt. Was bis heute Fragen
an die Kirchenverantwortlichen aufwirft.
Verbleib von Orgel(1712),
Empore, Altarbild, Kanzel, Kronleuchter,
Kirchenfenster, Tauftisch, Tür der
Sakristei, Fußbodenfliesen u.v.a.
unbekannt.
Einstellung der Gemeindearbeit.
Turmschriften aus der zerstörten Turm-
kugel erhalten geblieben.
1990 Beginn der Sicherung und Restaurierung der noch
vorhandenen Teile der Kirche.
1992 1.Heiliger Abendgottesdienst am 24.12. im noch
unfertigen Altarraum. Die Kirchengemeinde
zählt 24 Mitglieder.
1993 Eintragung in das Verzeichnis der Denkmale
("..ist aus baulicher Sicht
prägend für das Dorfbild..").
1998 Portal der südlichen Kirchhofmauer restauriert
und erhält
1999 zwei neue Torflügel.
2000 Die teilweise stark beschädigte Kirchhofmauer
im Rahmen von ABM in alter Schönheit
wieder hergestellt. Fertigstellung 2004.
2001 Offen liegendes Kirchenschiff mit einem flachen
Glasdach als bestandssichernde Maßnahme
überdeckt.
2002 Neuer Tauftisch aufgestellt und mit erster
Taufe geweiht (03.02), damit dritte Taufe
seit 1992.
Die noch offenen Fenster verglast(Mai/Juni).
2003 Ein Restaurator fertigte nach vorgefundenen
Resten neue Gipskonsolen für die Rippenbögen
an. Im Chor wurden diese angebracht
und für das Kirchenschiff eingelagert.
2004 Bauaufnahme unserer Dorfkirche durch die
Beuth Hochschule für Technik FB IV Arvhitektur
und Gebäudetechnik.
Forschungsprojekt: "Entwicklung einer Planungs-
strategie am Beispiel der Rekonstruktion der
Kirchenruine in Birkholz."
2005 Feierliche Übergabe einer Kleinorgel der Fa.
Wilhelm Sauer (Frankfurt/O) als Dauerleihgabe
der Kirchengemeinde Berlin-Weißensee.
2007 Im Frühjahr wurde eine Abwasserrinne von
der Kirche zum südlichen Kirchhofausgang
durch die örtliche Fa. Boitz & Sohn gebaut,
um das Niederschlagswasser von den Fallrohren
der Dachrinnen abzuleiten.
2007 Nach dem Besuch des Geschäftsführers des
Förderkreises Alte Kirchen Berlin-Brandenburg
wurde unsere Kirche zur Kirche des Monats
Juli 2007 gekürt.
2010 Im Februar wird die Aufhängung der Glocke
restauriert und die Glocke mit einem
Rostschutzanstrich versehen.
2010 Das Eingangsportal und das Langschiff wurde von
einem Statiker des Kirchlichen Bauamtes
am 10.03.2010 gesperrt!
Erstellung einer Petition 19.03.2010.
2010 21.09.2010 Öffnung des zugemauerten Turmzuganges
unter Denkmalschutzaspekten.
Nonne und Mönch gefunden!
2011 Im Januar wir eine Hand bei Aufräumungs-
arbeiten im neu geöffneten Turmzugang gefunden.
2012 Historische Gerichtsverhandlung
Originalunterlagen der Schmiedefamilie Schulze
über einen Vergleich mit den Grundbesitzern
siehe auch weiter oben anno 1863.
Ein wichtiges Zeitdokument!
2012 Der Kirchturm von Birkholz steht wieder.
Leider nur im Modell 1:100 aber ein wunder-
schöner Erfolg!
Vielen Dank an die Erbauer!
Sensationelle Rückführung von Kirchenschätzen.
Vielen Dank an die Bewahrer!

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Salomo Sachs, geboren
22.12.1772 als Sohn des Joel Jacob Sachs(1738-1820) in Berlin. 09.12.1792 Vereidigung als Eleve beim
Oberhofbauamt in Berlin. 01.06.1792 Ernennung zum Hofbaukondukteur. 26.09.1799 Ernennung zum Bauinspektor beim
Oberhofbauamt. 1799 Lehre an der Bauakademie 21.09.1802 Heirat mit Henriette in Hamburg. 1817-1820
Bauinspektor bei der Königlichen Regierung Marienwerder 1820-1830 Bauinspektor bei der Königlichen Regierung Potsdam
und Mitarbeiter von Karl Friedrich Schinkel
1830 Dienstentlassung 14.05.1855 gestorben in Berlin.
Carl Justus Heckmann, geboren
03.05.1786 in Eschwege.Er war ein deutscher Kupferschmied und Industrieller. 25.10.1878 gestorben in
Berlin.

Otto Carl Friedrich von
Voß,(geboren 08.06.1755 in Berlin,
gestorben 30.01.1823 in Havelberg.
Weitere Daten im Archiv Berichte 2010).

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